nacht • leben

der tag
hat keine zeit
die nacht
viel

gehüllt in schwarz
umarmt sie mich
dringt in mich ein
zieht mir das leben
aus dem leib

spielst damit
berührst hier
und da
auch mich
verzehre mich nach
deiner kalten hand
dem dreck auf deiner haut
verdorben
durchtrieben
laut und lärmend
dringst du ein
füllst mich aus

erfüllend
traumtanz

sterne funkeln
glitzern den druck im hirn weg
der lärm der stille
das stereo im kopf
nähren meinen hunger
diabolisch unschuldig
greifst du zu
packst an
drückst ab

keine zeit
zeit für dich
für mich
für den tag
für das leben

die nacht schenkt
viel davon
will den geist dafür
ich geb ihn gern
substituire

hab genug von ihm
getöse und ungeduld
rauben den letzten nerv
der tag will mich nicht
sieht nicht
hört nicht
hinterlässt mich
latent

wie krieg ich dich wieder hin
zärtlich annähern
seicht berühren
gewöhnen an den tag
der keine zeit hat
weder für sich
noch für mich

nacht, lass mich nicht los
nicht fallen
unterdrücke aufbegehren
mit schwarzem licht
lärmender ruhe
das zerbersten dämpfen
das zerfallen aufhalten

und doch
das licht geht an
der tag ist da
alles ist wie immer

unauffällig
laufe ich durch die straßen
sehe dich
mein lächeln trifft sein echo
die worte plaudern mit dem hall
höre dich
die gewissheit greift mich
luftschlösser zu fragil für licht
lösen sich auf
lösen dich auf

sonne streichelt haut und haar
warm
weiß um dich
sehnsucht weckend
unaushaltbar
verlangen plagt

dürstend nach dir
dem dunkel
meinem antonym
essentiell zum existieren
inständig
biete ich dir mich an
lass mich nicht
zurück
der tag macht mich
ver-rückt

nach ihm

ein paar stunden bleibt sie noch
die nacht
ich freu mich
auf dich


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